Reflektieren und Pläne schmieden zum Jahresende - Mein Schreibritual

Was war das für ein Jahr?

Wer hätte vor einem Jahr noch gedacht, dass uns (und die ganze Welt) ein Virus aus der Bahn werfen wird. Da haben wir uns fleißig Neujahrsvorsätze gemacht, Urlaube geplant, uns auf Feste und Veranstaltungen gefreut und was ist daraus geworden?

Heute möchte ich dir MEIN Schreibritual zum Jahresende vorstellen. Ich nehme mir klassischerweise im Dezember dafür Zeit, einfach ein toller Monat zum Reflektieren und Pläne schmieden. Aber im Prinzip ist der Zeitpunkt völlig egal. Hauptsache du machst es regelmäßig, z.B. einmal im Jahr.

Reflektieren zum Jahresende – Mein persönliches Tool

Dieses Ritual führe ich nun mindestens schon 10 Jahre durch. Anfänglich habe ich gar nicht so richtig gewusst, was ich da mache. Mittlerweile kenne ich den therapeutischen Effekt dahinter und habe ähnliche Tools aus der Verhaltenstherapie kennengelernt (z.B. das Lebensrad). 

Therapeutischer Effekt hin oder her, der Grund warum ich das Ganze schon so lange mache ist, dass es mir einfach Spaß macht. 

Jedes Jahr freue ich mich auf das kleine Date zwischen mir und meinem Notizbuch (da muss auch das Baby mal warten!!!).

Ich rede vom Reflektieren, Neusortieren, Pläne schmieden. 

Und so geht’s:

Ran an das Notizbuch. Es gibt zwei wesentliche Schritte.

Die ersten Seiten werden für einen Rückblick – Reflexion – auf das vergangene Jahr (2020) genutzt. Dann wird das Ganze fürs Pläne schmieden für das kommende Jahr (2021) durchgeführt.

Es gibt einzelne Lebensbereiche, die gefüllt werden möchten und ein kleines Bewertungssystem.

In einem Jahr passiert eine ganze Menge, um es übersichtlich zu gestalten und einen Nutzen daraus zu ziehen, wird nicht einfach darauf losgeschrieben sondern zunächst überlegt mit welchen Lebensbereichen man sich beschäftigen möchte.

Ich entscheide mich also zunächst für Bereiche, die in dem Jahr eine Rolle gespielt haben und übernehme die Bereiche aus dem Vorjahr. Je nach Alter und Lebensumstände wechselt das ab und an, wobei die Basis meist bleibt. So wurde bei mir beispielsweise der Bereich „Ausbildung“ irgendwann einfach durch „Arbeit“ ersetzt.

Bereiche können sein:

  • Beruf/ Karriere/ Arbeit
  • Ausbildung/ Studium
  • Partnerschaft/ Ehe
  • Freundschaften
  • Kind
  • Finanzen
  • Wohnen
  • Spiritualität
  • Persönliche Weiterentwicklung
  • Gesundheit
  • Sport
  • Hobby
  • Urlaub
  • Etc.

1. Schritt – Rückblick

Zu meinen ausgewählten Bereichen schreibe ich dann einen kurzen Rückblick über das Jahr. Ist etwas aufregendes passiert? Hat sich etwas geändert? Ist alles beim Alten geblieben? Ist etwas besonders gut oder besonders schlecht gelaufen? Hatte ich bestimmte Ziele, die ich verfolgt habe? Am Schluss habe ich noch ein Mini-Bewertungssystem eingeführt. Ich vergebe dem Bereich Punkte (ich vergebe maximal 5 Punkte).

Wenn ich mit allen Bereichen durch bin, lese ich mir meine Pläne/ Ziele von letztem Jahr durch und ergänze eventuell noch den ein oder anderen Punkt. Das ist meistens besonders spannend (es gibt immer eine kleine Überraschung :-D).

Reflektieren Jahresende

2. Schritt Neusortieren & Pläne schmieden

Meist lass ich 1-2 Tage vergehen um dann mit neuer Kraft an die Ideen,  Wünsche, Ziele und Pläne fürs nächste Jahr zu gehen. Was darf genau so weiter laufen? In welchem Bereich bin ich unzufrieden? Welchen Traum möchte ich mir unbedingt erfüllen? Das können Urlaubsziele sein, Weiterbildungen oder einfach mehr Zeit für Freunde. Welche Punkte stehen schon ewig auf der Agenda, die ich nun endlich in Angriff nehmen will? (Hallo Altersvorsorge, stehst du tatsächlich schon seit 10 Jahren jedes Jahr wieder mit dabei *shameonme* :-D!?)

Reflexionsarbeit und Vorsätze mit Köpfchen – Das bringt es dir!

Was bringt dir das Ganze außer Spaß :-)?!

Ganz einfach gesagt zeigt es dir, wie es gerade um dein „Projekt Leben“ steht.

Im Alltagsstress und den damit verbundenen täglichen Routinen, fragt man sich viel zu selten: Läuft mein Leben eigentlich in die richtige Richtung? Bin ich zufrieden? Bin ich glücklich? Was fehlt mir?

Unangenehmes wird gerne verdrängt. Es kommt ein Gefühl des Versagens auf, mit dem man sich nicht befassen will. Ziele und Wünsche gehen einfach in Vergessenheit.

Schöne Erlebnisse werden nicht gewürdigt und verblassen viel zu schnell. Der Eindruck entsteht, das Leben beseht nur aus Arbeit und to dos.

All das bilden wir mit diesem Tool ab. In manchen Bereichen wird es unangenehm, in anderen schwelgen wir in schönen Erinnerungen. Und dann liegt es bei dir, in welche Richtung du das nächste Jahr gehen willst.

Das Tool zeigt dir:

  • Ob du deine Energie und Kraft in Lebensbereiche steckst, die dich eigentlich gar nicht glücklich machen
  • Ob du Lebensbereiche vernachlässigst, die dir wichtig sind
  • Ob es in Zukunft zu Problemen kommen kann
  • Ob du unangenehme Themen unter den Teppich kehrst
  • Ob es ein Gleichgewicht zwischen Arbeit und Vergnügen gibt
  • Was du dieses Jahr alles geschafft hast
  • Wo dein Fokus im kommenden Jahr liegen soll

Der Zusammenhang zwischen Abnehmen und Reflektieren

Ich hatte hier schon einen langen Text zu Symptomen und Ursachen getippt. Aber eigentlich liegt es auf der Hand und ich möchte es kurz machen.

Je zufriedener du bist, desto weniger musst du deine Probleme in dich reinfuttern. 

Ist die Unzufriedenheit grundsätzlich hoch oder in den Bereichen vorhanden, die dir besonders wichtig sind, ist die Wahrscheinlichkeit, dass du Genuss, Freude & Zufriedenheit über das Essen ausgleichst, hoch.

Was die Seele nährt, liegt nicht auf dem Teller!

Außerdem schützt uns langfristiges Planen vor unkontrollierten Handlungen. Sprich, wenn ich mir für nächstes Jahr vornehme, mich selbständig zu machen, habe ich ein klares Ziel vor Augen. Ich sehe den Stress, der auf mich zukommt, aber auch die positiven Ergebnisse, die am Ende auf mich warten. So bin ich gewappnet und kann besser (ohne emotionales Essen) in die Phase reingehen.

Wenn Hunger nicht das Problem ist, kann Essen nicht die Lösung sein!

Learning – Anfangen

Jetzt bitte nicht einfach nur nicken und zustimmen sondern ANFANGEN.

Es ist wirklich einfach! Du brauchst nur ein paar Stunden Ruhe, ein gemütliches Plätzchen, optional einen Kaffee, ein (schönes) Notizbuch und einen schnellen Schreiber und los gehts.

Es geht nicht darum, besonders toll zu formulieren oder sich an jedes Detail des Jahres zu erinnern. Selbst Stichpunkte sind ausreichend. Und es ist wesentlich effektiver als dir Gedanken über Neujahrsvorsätze zu machen, die weder durchdacht sind noch langfristig verfolgt werden.

Also, hier nochmal meine ganze Motivation für dich: Pack es an!! Und freu dich schon jetzt, nächstes Jahr zu dieser Zeit in deinen Aufzeichnungen zu stöbern 🙂

Ich mach mir dann mal einen Kaffee und kram 
mein Büchlein hervor

Das könnte dich auch interessieren:

WordPress Cookie Plugin von Real Cookie Banner