Blogartikel von Jennifer West| Diätassistentin

Ernährungsumstellung, warum du nicht am Ball bleibst!

Du hast bereits einiges umgestellt;
Du trinkst mehr Wasser, isst mehr Gemüse, bewegst dich mehr und nach der ersten Euphorie schleichen sich allmählich wieder alte Gewohnheiten ein.

Wieder kein Essen vorbereitet und schnell beim Bäcker etwas geholt. Das Sportprogramm gekürzt oder ausfallen gelassen und mal eben einen Schokoriegel für die Nerven gefuttert.

Was ist los? Eigentlich lief es doch ganz gut…
Ich kenne das! Nicht nur aus meinen Beratungen sondern natürlich auch von mir selbst.

Zunächst sei gesagt, neue Gewohnheiten zu integrieren ist Arbeit!! Ja und auch wenn das Wort heutzutage nicht mehr so gerne gehört wird, ich bin der Meinung, dass auch etwas Disziplin dazu gehört.

Ziel Ernährungsumstellung

Das Transtheoretische Modell der Verhaltensänderung

Transtheoretisches Modell der VerhaltensänderungDas Transtheoretische Modell der Verhaltensänderung nach Prochaska und DiClemente zeigt auf, dass 6 Stufen notwendig sind um sein Verhalten daurhaft zu verändern.

Und herzlichen Glückwunsch, wenn du bereits in die Umsetzung gekommen bist und erste Erfolge erzielt hast befindest du dich bereits auf der vierten oder sogar fünften Stufe! Das sind allerdings auch die Stufen bei denen die Gefahr herunterzupurzeln besonders groß ist.

Es ist also völlig normal, dass wir hier ins Straucheln kommen, gute Vorsätze wieder über Bord werfen und die Nerven blank liegen.

Warum du nicht weiterkommst

Es hilft alles nichts; Wenn du ganz oben ankommen willst, musst du weitermachen, üben, eventuell neu anfangen oder deine Strategie ändern. Alles ist besser und bringt dich weiter als einfach aufzugeben.

Finde also heraus, warum du gerade auf deiner Stufe feststeckst (feststecken ist übrigens wesentlich besser als hinunterfallen, du darfst durchaus eine Zeit auf einer Stufe verweilen!).

Mögliche Gründe können sein:

Gründe, warum es mit der Ernährungsumstellung nicht klappt

Du hast dein Ziel nicht vor Augen

Was genau möchtest du erreichen? Wo willst du eigentlich hin? “Ich möchte ein paar Kilo abnehmen” ist kein gutes Ziel. Es ist viel zu schwammig, zu ungenau! Es hat weder einen Anfang noch ein Ende. Mach dein Ziel möglichst genau, schreib es auf, hab immer einen Blick darauf. Aus dem Wunsch “Ich möchte mich gesünder ernähren” kann zum Beispiel das Ziel werden: “Ich esse täglich fünf Portionen Obst und Gemüse”.

Du hast dich übernommen

Der Klassiker: Wir starten hochmotiviert, nehmen uns alles mögliche vor (die klassischen Neujahrsvorsätze) und sind dabei super unrealistisch. Ja meine Wunschvorstellung ist es auch, dass ich jeden Tag eine Stunde Yoga mache, aber für mich in meiner momentanen Situation völlig unrealistisch. Das frustriert. Dein Ziel darf und soll dich fordern, aber eben nicht überfordern.

Der Erfolg bleibt aus

Hast du den falschen Fokus? Dein Gewicht geht einfach nicht runter, obwohl du schon so viel umgestellt hast und dich sogar regelmäßig bewegst. Der Frust ist rießig! Verständlich. Gründe, warum das Gewicht nicht runter geht gibt es viele. Aus meiner Erfahrung hat unser Körper einfach einen anderen Plan als unser Verstand 😉 Vielleicht kämpft dein Körper mit Wassereinlagerungen, vielleicht machst du tatsächlich Diätfehler oder überforderst dich einfach.

Wichtig ist, dass du das siehst, was du bereits geschafft und umgestellt hast! Dein Körper dankt dir die Bewegung und die gesunde Ernährung. Also weg von dem Gedanken “Mein Körper macht einfach nicht das was er soll” hin zu “Ich versorge meinen Körper gut und bin dankbar, was er für mich leistet.” Und wenn du alleine nicht weiterkommst, nimm dir professionelle Hilfe bevor der Frust übermächtig wird.

Du möchtest deine alten Gewohnheiten nicht loslassen.

Sind wir mal ehrlich. Irgendeinen Nutzen haben wir ja von unseren alten Gewohnheiten sonst wären sie doch nicht so festgefahren. Ja, es ist bequemer das Essen beim Lieferservice zu bestellen oder die Füße mal hochzulegen. Mach dir also einmal die Vor- und Nachteile von den Gewohnheiten, die du ändern möchtest, bewusst. Die kurzfristigen Vorteile (Es ist so bequem) bringen oft langfristige Nachteile (Krankheiten).

Manchmal stecken aber auch tiefere Beweggründe hinter einem bestimmten Verhalten. Erst wenn wir diese Beweggründe erkennen und bewusst loslassen sind wir offen für Neues!

Und dann müssen wir uns natürlich bewusst auf die Vorteile konzentrieren, die uns das neue Verhalten bringen soll. Um neue Gewohnheiten mental zu verinnerlichen kannst du wunderbar mit Affirmationen oder Mind Movies arbeiten.

Du hast keine Unterstützung oder bekommst sogar Gegenwind

Wie mans macht ist es verkehrt. Erst wird sich lustig gemacht, dass man ein Vertrag beim Fitnessstudio abgeschlossen hat “Da gehst du doch eh nicht hin”. Dann geht man regelmäßig hin und es heisst “Du und dein Fitnessstudio, nie hast du Zeit”.

Der Partner der eben noch gesagt hat „Wir müssen dringend was für unsere Gesundheit tun“ und jeden Abend die Chips vor dem Fernseher auspackt.

Du kennst wahrscheinlich selbst genug solcher Beispiele. Nicht immer stoßen neue Gewohnheiten auf Begeisterung. Plötzlich ist man die Spaßbremse und ständig muss man sich rechtfertigen, warum man dies oder das nun anders macht. Es ist anstrengend und man hat das Gefühl überall anzuecken.

Wenn du dich veränderst, verändert sich auch deine Beziehung zu anderen Menschen. Das ist ganz normal. Bei Menschen die dir wirklich wichtig sind, hilft oft ein klärendes Gespräch in einer ruhigen Minute. Sprich über dein Ziel und dein Vorhaben. Mache klar, warum es dir wichtig ist und dass du dich über Unterstützung freuen würdest.

In manchen Situationen hilft auch einfach nur “drüber stehen”, sich nicht verunsichern lassen. Und ab und an trennen sich auch mal Wege…

Du siehst keinen Profit für dich

Warum willst du dein Ziel erreichen? Was wird dann anders, besser? Wie fühlst du dich dann, wenn du dein Ziel erreicht hast? Wenn du diese Fragen nicht beantworten kannst, solltest du dein Ziel noch einmal überdenken oder anders formulieren. Denn nur, wenn das Erreichen deines Zieles dir richtig Freude macht oder dir einen richtig guten Mehrwert bringt, wirst du langfristig motiviert bleiben!

Ein bisschen Disziplin darf nicht fehlen

Wenn du alle Hürden aus dem Weg geräumt hast, heißt es manchmal einfach “Augen zu und durch”.

Nicht so viel denken sondern machen!!

Stell dir nicht vor, wie ungemütlich das Wetter grade draußen ist sondern konzentriere dich darauf, wie gut du dich danach fühlen wirst. Mach dir nicht morgens schon Gedanken “Ohje, heute Abend bin ich bestimmt wieder zu platt für Sport” sondern hab schon alles vorbereitet, damit du nur noch auf Autopilot schalten musst!

Sobald du merkst, dass du in die (negative) Gedankenspirale tappst oder dir Fragen wie “soll ich” oder “soll ich nicht” stellst, lenk dich bewusst ab und bringe deinen Kopf zur Ruhe. In seiner Vorstellung ist alles viel schlimmer als es tatsächlich sein wird.

Und wenn etwas, aus welchen Gründen auch immer, nicht geklappt hat, dann mach trotzdem weiter!!! Immer wieder probieren und üben bis eine Regelmäßigkeit daraus wird.

Das Wichtigste aber zum Schluss: Sei stolz auf dich, klopf dir auf die Schulter, plane bewusst Pausen ein und gehe in deinem eigenen Tempo.

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